Am Donnerstag dem 18. Oktober 2018 fand wieder die Fokusgruppe in der Camillo – Sitte – Gasse statt. Da ich gemeinsam mit meiner Frau in einer Wohnung lebe und nicht in einer betreuten Wohngemeinschaft wählte mich mein Betreuer aus, an dieser Sitzung teilzunehmen. Ich sagte zu, und wir waren gemeinsam mit einer Betreuerin und einer Klientin aus der Herbststraße ab 9h30 auf dem Weg in das Verwaltungsgebäude in der Camillo – Sitte – Gasse.
Dort im ersten Stock wurden wir herzlich mit Keksen und Wasser von einer Abordnung der Projektgruppe empfangen. Einmal im Jahr werden die Wünsche und Bedürfnisse der KlientInnen und BetreuerInnen auf den unteren Organisationsebenen ausgelotet. Nach der Begrüßung mit folgendem Einleitungsstatement teilten sich die TeilnehmerInnen in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe befasste sich mit dem Verhältnis des Wohnens und der Privatsphäre zur Arbeit in der Tagesstruktur in vollbetreuten Wohneinrichtungen. Die zweite Gruppe war zusammengesetzt aus Mitgliedern mit teilbetreutem Wohnen und die Dritte letztlich aus Teilnehmern, welche mit Angehörigen zusammenleben.
Zur letzten Gruppe zählten auch ich und mein Betreuer dazu. Wir wurden aufgeklärt über den Weg den unsere Informationen nach Ausgang des Workshops gehen. Die Gruppe mit dem vollbetreuten Wohnen blieb im Seminarraum im 1. Stock, der Anteil mit dem teilbetreuten Wohnen ging in den 2. Stock und die Angehörigengruppe fand Platz in einem Raum im 3. Stock.
Zusammen mit den beiden InterviewleiterInnen waren wir acht Personen in dem kleinen aber netten Raum, welcher schon mit Pinwänden und zu beschreibenden Plakaten ausgestattet war. Nachdem wir uns vorgestellt hatten, wurden wir angeleitet die positiven und negativen Seiten des Verhältnisses der Tagesstruktur zum Privatleben aufzulisten. Zu diesem Zweck wurden uns verschiedenfärbige Kärtchen und Filzstifte ausgeteilt. Wir beschrieben diese Kärtchen mit unseren Erfahrungen und Meinungen. Bei der Workshopleitung handelte es sich um eine höhere Ebene der Sozialdienste, die Gruppe war nicht nur mit Teilnehmern des Handwerks bestückt, sondern es waren auch Teilnehmer anderer Betriebe wie LOK (Leben ohne Krankenhaus) und Balance anwesend.
Es entspann sich eine lebhafte Diskussion über die Inhalte unserer Niederschrift. In unseren Statements ging es unter anderem auch um die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), sie wurden an die Wand gepinnt und von den LeiterInnen Punkt für Punkt am Plakat aufgereiht.
Zweimal im Laufe unserer Sitzung bekamen wir Besuch vom Moderator, welcher in regelmäßigen Abständen durch die Gruppen tourte. Er war angenehm beindruckt vom fruchtbaren Fortgang unserer Bemühungen, mischte sich aber nicht in die Gespräche ein.
Nach ungefähr drei Stunden (inklusive Zigarettenpause) kamen wir zum Ende des Workshops. Die InterviewleiterInnen bedankten sich für unsere rege Anteilnahme und hängten die beschriebenen Plakate und Kärtchen ab, um sie wieder in den Seminarraum im ersten Stock zu bringen.
So gegen 13h fand im Seminarraum die Abschlussbesprechung des Workshops statt. Die Ergebnisse aller Gruppen werden in einem Treffen mit den GeschäftsführerInnen der teilnehmenden Organisation (Auftakt, LOK, Balance und Wiener Sozialdienste) im November vorgebracht. Die anwesenden Teilnehmer waren durchaus zufrieden mit dem Verlauf. Es wurde eine nochmalige Fokusgruppe im Laufe des nächsten Jahres angekündigt.
Um 13h verließen wir mit einem angenehmen Gefühl wieder etwas weitergebracht zu haben den Seminarraum und das Verwaltungsgebäude und befanden uns auf dem Weg nach Hause.