Bericht über die Geschichte des Handwerks:
Die redaktionelle Arbeit zur Geschichte begann mit einem Interview mit Frau Magister Knotz. Die Informationen aus diesem flossen in den vorliegenden Bericht ein. Weitere Inhalte kamen aus der 50 (1996) bzw. 60 (2006) Jahre – Festschrift der Wiener Sozialdienste sowie der 25 Jahre Jubiläumsschrift des Handwerks (2012).
Die Wiener Sozialdienste in ihrer heutigen Form gibt es seit Ende des Krieges (1946). Sie gehen in ihren Wurzeln auf Julius Tandler, Sozialstadtrat in Wien der Zwischenkriegszeit („Rotes Wien“), zurück.
Vorläufer von Tagesstrukturen wie dem Handwerk existieren schon seit den 70’ern, in diesen waren Menschen mit intellektuellen und psychischen Beeinträchtigungen vor allem in der stationären Psychiatrie anzutreffen. Mitte der 80’er Jahre gab es unterschiedliche Strömungen, wie zum Beispiel die Antipsychiatrie, welche die Menschen weg von der stationären Betreuung in eigenständige Wohngemeinschaften bringen wollten. Diese neuen Wohnformen fördern und unterstützen die Integration in eine normale Wohnumgebung.
Im Jahre 1987 entstanden auch die ARGE Wohnplätze sowie das Kräuterkistl – es wurden dort wirklich Küchenkräuter gezogen – am Schützplatz im 14. Bezirk. Um 1989/90 übersiedelte diese Beschäftigungstherapiewerkstätte (BT) in ein renoviertes altes Gebäude (ehemaliges Kloster) Linzer Straße 466 und wurde um eine Keramik– und Holzwerkstätte erweitert. Statt Küchenkräuter zu ziehen, wurde in der Linzer Straße eine Instrumentenbauwerkstätte eingerichtet. Es gab 3 x 8 = 24 Plätze –> der Name „Handwerk“ wurde damals aus der Taufe gehoben. Die Beschäftigungstherapiewerkstätte war ein Teil des Bereichs Wohnen (vormals Behindertenbetreuung/Persönliche Assistenz) . Im Jahre 2003 ist das Handwerk von der Linzer Straße in die Kirchstetterngasse 6 übersiedelt.
Als 4. Gruppe kam die Dienstleistungsgruppe, die KlientInnen auf den 1. Arbeitsmarkt vorbereitete, hinzu. Deren Zielgruppe waren Menschen mit intellektueller Behinderung. Dies hat sich im Laufe der Zeit verändert.
Im Jahr 2003 wurden 2 Tochtergesellschaften der Wiener Sozialdienste gegründet, die Wiener Sozialdienste Förderung & Begleitung GmbH sowie Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH.
Frau Mag. Knotz kam 2005 dazu, sie war ursprünglich in der Werkstättenleitung. Statt Instrumentenbau, es wurden dort einfache Musikinstrumente hergestellt, wurde die Papierwerkstatt ins Leben gerufen. Es gab also 4 Gruppen bis zum Jahr 2006. Im Jahre 2006 wurde der neue Standort in der Herbststraße eröffnet. Damit verbunden war die Gründung zweier neuer Gruppen, nämlich der Filzwerkstätte und der Verkaufsgruppe. So stellte das Handwerk im Jahre 2006 6 Gruppen mit 48 Plätzen zur Verfügung.
Im Jahre 2008 kam es zur Trennung vom Wohnbereich, d.h. die Tagesstruktur wurde ein eigener Bereich. Es entwickelte sich im Laufe der nächsten Jahre eine Veränderung der Zielgruppe in Richtung „Menschen mit psychischer Behinderung“. Seit Oktober 2015 gibt es am Standort Herbststraße eine Teilung in eine Vormittags– und eine Nachmittagsgruppe (jeweils 20 St./Woche [5 x 4 Stunden]). Statt Filz– und Dienstleistungsgruppe wurde die Textilwerkstatt errichtet.
Seit November 2017 gibt es 16 neue Plätze, da wurde die Mediengruppe ins Leben gerufen. Diese ist ebenfalls in eine Vormittags– und eine Nachmittagsgruppe unterteilt und befindet sich im 1. Stock der Kirchstetterngasse 6. Insgesamt stehen derzeit 75 Plätze für Wiener Klientinnen und Klienten zur Verfügung.
In Zukunft sollen diese 75 Plätze besetzt sein, und die Klientinnen ihre Projekte gut verfolgen können. Speziell für die Mediengruppe ist hier die Homepage zu erwähnen, welche, mit eigenem Logo ausgestattet, regelmäßig aktualisiert wird.
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