Betriebsausflug in die Seegrotte Hinterbrühl:

Im September 2018 ging es mit der Mediengruppe und der Verkaufsgruppe aus der Herbststraße nach Mödling in die Seegrotte Hinterbrühl. Ein gecharterter Bus stand sowohl für die Hin– als auch für die Rückfahrt zur Verfügung.

Um 9h30 fuhren wir pünktlich von der Kirchstetterngasse weg, um gegen 10h30 direkt bei der Seegrotte zu sein. Wir stiegen ungefähr um 10h45 in den Schacht der Bergleute ein, der Preis für die Führung wurde vom Handwerk bezahlt. Zunächst gingen wir durch einen ca. 3km langen und 2m hohen Stollen in das eigentliche Bergwerk, an dem sich der Weg verbreiterte. Die Gruppe bildete einen Kreis um den Führungsleiter, welcher uns in die Geschichte der Seegrotte einweihte.

Im 19. Jahrhundert diente das Werk zum Abbau von Gips (CaSO4·2H2O), welcher hauptsächlich als Dünger für die umgebende Landwirtschaft diente. Unter den Bögen an der Seite des Weges konnten wir die Bedingungen sehen, unter denen damals die Bergleute arbeiteten. Blinde Pferde förderten an einem Drehkreuz den Gips zutage. Sehende Pferde würden vor der Dunkelheit scheuen. Nach einer Sprengung im Jahre 1912 strömten jedoch unerwartet ca. 20 Millionen Liter Wasser aus einem unterirdischen Wassersack mit ungeheurer Wucht in die Gänge und Stollen. Es bildete sich ein riesiger See, der größte unterirdische See Europas. Das Bergwerk wurde stillgelegt, und blieb bis 1932 geschlossen.

In diesem Jahr hatte ein internationales Team von Höhlenforschern die Idee diese faszinierende Sehenswürdigkeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die „Seegrotte“ wurde zum ersten Mal als Schaubergwerk eröffnet, und erwies sich von Beginn an als Touristenattraktion ersten Ranges.

Während des zweiten Weltkrieges wurde die „Seegrotte“ von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt. Da die unterirdische Anlage größtmöglichen Schutz vor Bombardierung bot, errichteten die deutschen Heinkelwerke in den ausgedehnten Gängen der Seegrotte eine große unterirdische Flugzeugfabrik. Im Jahre 1944 wurde das Wasser von der deutschen Wehrmacht ausgepumpt, alles trockengelegt und beheizt. 2000 Arbeiter, darunter viele Zwangsarbeiter, waren damit beschäftigt hier einen der ersten Düsenjäger der Welt herzustellen – die Heinkel HE 162 „Salamander“. 1945 zerstörte ein Sprengkommando die Fabrikseinrichtung mit sieben schweren Bomben. Es dauerte 3 Jahre bis das Bergwerk renoviert war und für Touristen wieder begehbar wurde.

In der oberen Etage des Bergwerks streiften wir die Barbarakapelle, welche 1864 von den Bergknappen für ihre verunglückten Kollegen gebaut wurde. Sie ist die Schutzpatronin der Bergleute. Wir erfuhren außerdem, dass es die Möglichkeit gibt, sich im Inneren der Seegrotte trauen zu lassen. Die letzte Hochzeit fand 2013 statt.

Über eine Stiege, welche die obere Etage mit der unteren Etage verbindet, gingen wir zum unterirdischen See hinab. Dieser wird von sieben Zuflüssen gespeist und hat keinen Abfluss. Dort wartete bereits das Boot, mit welchem wir eine Runde durch die mit Wasser gefluteten Steinhallen drehten. Die Spiegelungen der Gewölbe im Wasser waren großartig! Die Rundfahrt dauerte ungefähr 20 Minuten.

Beim Rückweg durch die Gänge und Stollen der oberen Etage besuchten wir die Rastkammer in welcher die Arbeiter ausgespeist wurden. Sie ist der wärmste Raum des Bergwerks mit 12°C. Die Temperaturen sind im Sommer und Winter gleich.

Gegen 12h fuhren wir mit dem Bus zu einem Gastgarten in Mödling, um uns im kühlen Schatten der Bäume ein Mittagsmenü mit Getränk zu genehmigen. In der Nähe des Gastgartens gab es einen Wanderweg auf welchem wir nach dem Essen einen einstündigen Verdauungsspaziergang unternahmen.

Nach der Wanderung wurden wir um ca. 15h vom Bus am Parkplatz neben dem Gastgarten abgeholt. Um ca. 16h waren wir wieder zurück im Handwerk in der Kirchstetterngasse 6.