Am Montag, dem 6. 5. 2019 fand im ÖGB Catamaran der mittlerweile dritte Selbstvertretungstag des Fonds Soziales Wien (FSW) statt. Unsere Gruppe der Tagesstruktur Handwerk traf sich um 8h30 bei der U2–Station Donaumarina, von wo aus wir links über die Straße direkt im Glasgebäude des Catamaran ankamen.
Über das weitläufige Foyer im Erdgeschoss gingen wir zu den Stufen zum großen Saal, in welchem sich das Meeting hauptsächlich abspielte. Es gab natürlich auch die Möglichkeit des barrierefreien Zugangs über den Lift. Oben vor dem Saal trafen wir auf ein aus Tischen zusammengestelltes Terminal an dem jede angemeldete TeilnehmerIn ihre ganz spezielle mit Namen versehene Mappe ausfasste und dazu noch zwischen 3 verschiedenen Mittagsmenüs auswählen konnte. Für die Mittagsmenüs erhielten wir ein eigenes Kärtchen. Es gab zum einen Gebackenen Leberkäse mit Kartoffelpürree zum anderen Gemüsegröstl, des Weiteren einen griechischen Bauernsalat.
Die Mappe beinhaltete eine Teilnahmebestätigung, eine Tagesordnung sowie ein Wörterbuch zum Selbstvertretungstag, eine Liste der Stellen an die wir uns bei Wünschen und Beschwerden wenden können, einen Notizblock mit Kugelschreiber des FSW und zu guter Letzt eine CD mit Filmen über die beiden vorherigen Selbstvertretungstage 2017 und 2018.
Bis 9h spielte eine Teilnehmerin mit Akkordeon auf der Bühne, anschließend sprach die Moderatorin Petra Plička, welche auch Zeichnungen zur laufenden Veranstaltung machte. Die Eröffnung als Rednerin machte Anita Bauer – Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien – gefolgt von Peter Hacker – Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport. Gemäß Programm setzte Petra Plička mit einem Rückblick sowie einem Zwischenbericht zu den vergangenen Selbstvertretungstagen des FSW fort. Nach den Reden war eine rege Teilnahme an den Diskussionen festzustellen. Auch eine Tanzgruppe (T21) trat auf.
Um 9h45 wurde der Tagesablauf vorgestellt, um 9h50 die Arbeitsgruppen. Es waren vier an der Zahl, die ca. 150 geladenen Gäste konnten sich ein farbiges Pickerl der jeweiligen Gruppe holen. Die Themen der Arbeitsgruppen lauteten „Gemeinsam Regeln machen“, „Peer–Unterstützung“, „Wohn– und Werkstättenräte“ sowie „Meine Rechte! Meine Pflichten!“. Um 10h15 war die erste Kaffeepause angesagt. Neben Kaffee und Kuchen konnten wir uns im Foyer neben dem großen Saal auch Brötchen und diverse Säfte mit Mineralwasser nehmen.
Um 10h30 begann die Arbeit in den einzelnen Gruppen, wobei die ersten drei auf Räume im Erdgeschoß aufgeteilt wurden. Die vierte Gruppe „Meine Rechte! Meine Pflichten!“ fand im großen Saal statt. Da diese Gruppe noch zu viele Teilnehmer aufwies, wurde sie noch einmal in drei Gruppen gesplittet. Eine davon behandelte den §29 der UN – Menschenrechtskonvention, die zweite das Chancengleichheitsgesetz und die dritte das Verhältnis der KlientInnen zum FSW. Hier erfuhren wir, dass die Wahl der Tagesstruktur doch eine freie Entscheidung der KlientIn bleibt und nicht zentral vom FSW angeordnet wird. Es wird lediglich die Kommunikation zwischen FSW und den Trägerorganisationen verbessert. Weiters wurde uns mitgeteilt, dass die Leistungsanerkennung mindestens 1 Euro pro Anwesenheitstag betragen muss. Auch Volontariatstage gelten als Anwesenheitstage. Es schloss sich eine rege Diskussion über die auf den Flip–Chart gepinnten Punkte an.
Zwischen 11h45 und 12h30 hatten wir Mittagspause. Wir gingen zum Mittagessen mit unserem Menükärtchen in die Caterei im Erdgeschoß. Die Essensausgabe war recht gut organisiert. Nach dem Essen bestand die Möglichkeit sich in der sogenannten Fotobox im Foyer neben dem großen Saal ein Erinnerungsfoto anfertigen zu lassen. Es gab die Gelegenheit bis 14h in der jeweiligen Gruppe weiterzuarbeiten. Im Zuge dessen wurde uns die Broschüre „Regeln für die Tagesstruktur“ ausgegeben. Sie war im „Leicht Lesen“ – Modus verfasst. Gegen 14h wurden die einzelnen Arbeitsgruppen wieder im großen Saal vereint.
Es folgte die Arbeit in der großen Gruppe. Es wurden die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen auf insgesamt sieben Flip–Charts auf der großen Bühne vorgestellt und eifrig im Saal per Mikrophon besprochen. Diese Zusammenkunft im großen Saal wurde um 14h50 noch einmal durch eine Pause unterbrochen, in welcher wir uns im Foyer stärken konnten. Die Besprechung der Ergebnisse dauerte noch bis 16h15 an und wurde anschließend mit einer Abschiedsrede durch Robert Bacher und Herbert Pichler beendet. Um 16h30 war die Veranstaltung vorbei. Beim Ausgang gaben wir die drei Zeigekärtchen, die ebenfalls in der Mappe waren, und mit welchen wir vom Sitzplatz aus unsere Meinung kundtun konnten, ab und bekamen einen Button zum Selbstvertretungstag. Wir gingen zurück zur U–Bahn mit dem guten Gefühl im übergeordneten Rahmen den Ablauf der Tagesstrukturen mitgestaltet zu haben.